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Fest für Frieden, Freiheit und Demokratie 1. September im Ehrenhof


Düsseldorf (evdus). Viele strahlende Gesichter von jungen und alten Menschen verschiedener Generationen und Kulturen waren beim bunten Fest für Frieden, Freiheit und Demokratie am Weltfriedenstag, 1. September 2019, am Ehrenhof zu sehen.

Mit Unterstützung der Landeshauptstadt Düsseldorf hatte der Düsseldorfer Appell, der von der evangelischen Kirche, den Gewerkschaften, der katholische Kirche, der Jüdischen Gemeinde, den Wohlfahrtsverbänden und den Parteien SPD, CDU, Grüne und FDP getragen wird, eingeladen. Aktions-und Infostände von über 40 Institutionen und Vereinen säumten den Weg von der Tonhalle zum Ehrenhof, wo ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm für viel Applaus sorgte.

Brücken bauen

Superintendent Heinrich Fucks vom Evangelischen Kirchenkreis Düsseldorf baute gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Geisel und Düsseldorfer Appell-Sprecherin Sigrid Wolf an einer Brücke aus Holzbrettern, auf denen mit großen orangen Buchstaben Begriffe wie „Soziale Sicherheit, Menschenwürde und Hilfsbereitschaft“ zu lesen waren. Zur Aktion der Organisation „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ sagt die Vorsitzende Hildegard Düsing-Krems: „Wir wollen die Augen vor dem Sterben vieler Flüchtlinge im Mittelmeer nicht verschließen und mit der Aktion ‚Brücken bauen‘ auf die Situation aufmerksam machen“.
Omara Aschjasch aus Syrien testete als Erster mit Thomas Geisel die Tragfähigkeit der Brücke. Sie hielt. Der 28-Jährige lebt seit vier Jahren in Deutschland, arbeitet als Übersetzer bei „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ und will im Wintersemester sein in Syrien begonnenes Mathematikstudium hier fortsetzen.

„Living together“

In ihrer Begrüßungsrede erinnerte Sigrid Wolf, Sprecherin des Düsseldorfer Appells, daran, dass sich am 1. September 2019 zum 80. Mal der Beginn des Zweiten Weltkriegs jährt und dass das Grundgesetz 70 Jahre alt wird. Vor dem Hintergrund gelte es, „unsere demokratische, weltoffene Gesellschaft zu stärken“, sagte Wolf.
Oberbürgermeister Thomas Geisel besuchte mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, die gerade im Rahmen von „Living together“, einer Konferenz der Bürgermeister aus aller Welt“ in der Landeshauptstadt zu Gast sind, das Demokratie-Fest. „Wir haben in den wachsenden Städten auf der Welt vergleichbare Probleme wie Klimawandel und bezahlbaren Wohnraum. Für das friedvolle Zusammenleben ist es wichtig, dass wir Angebote für alle in der Stadtgesellschaft machen“, sagte Geisel.

„Musik ist was fürs Herz“

Xenia Turonyi und ihr Mann sind vom Rheinspaziergang aus den Musikklängen gefolgt und zum Fest in den Ehrenhof gekommen. Auf der Bühne sorgten „Cool Cats“, einer Frauenmusikgruppe mit Swing der 20er und 30er Jahre für Stimmung. „Die Musik ist was fürs Herz. Die Welt ist traurig genug. Mich erinnert sie außerdem an meine Heimat Rumänien am Schwarzen Meer“, sagte die 48-Jährige.
Auch das Jugendorchester Camerata Jovem aus Brasilien mit seinen rhythmischen Stücken sorgte für Begeisterung. Ebenso ein Ausschnitt aus dem neuen Programm des Düsseldorfer Kom(m)ödchens zum Thema eines wachsenden Rechtsradikalismus in Deutschland.

Talk zu Frieden, Freiheit und Demokratie

Bei Talkrunden zu den Themen „Frieden, Freiheit und Demokratie“ waren Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur, Gesellschaft, Politik und Kirche eingeladen. Pfarrerin Cornelia Oßwald stellte beim Talk über „Frieden“ als Vertreterin des Netzes gegen Armut die Gerresheimer Caritas-Diakonie-Sprechstunde als ein Erfolgsmodell für den Zusammenhalt von Menschen in einem Stadtteil vor. Einmal in der Woche treffen sich Menschen mit geringem Einkommen aus verschiedenen Nationen –zum Beispiel Rentner wie Flüchtlinge oder Alleinerziehende- zum Frühstück zusammen und erhalten anschließend eine individuelle Beratung. Bedürftige werden so nicht gegeneinander ausgespielt.

Gottesdienst zu 70 Jahre Grundgesetz

70 Jahre Grundgesetz – Leben im Frieden in einer weltoffenen, demokratischen und freien Gesellschaft. Diese Botschaft stand am Vorabend des Demokratiefestes, am 31. August, bei einem ökumenischen Gottesdienst im Zentrum. „Das Grundgesetz mutet den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes Einiges zu: Verantwortung für das eigene Leben, das Neben- und Miteinander verschiedener Lebensstile, Gleichberechtigung und die Verweigerung, autoritärer Bevormundung. Recht auf Eigentum und Bindung des Eigentums an das Gemeinwohl“, sagte Fucks in seiner Predigt.
Auch Kinder und Jugendliche kamen bei dem Fest auf ihre Kosten. Mathilda hatte sich zwei Symbole für ihre Stofftasche am Stand des Düsseldorfer Jugendrings ausgesucht: Eine Weltkugel und ein Megaphon, das sie mit bunten Farben auf den Stoff sprayte. „Damit alle hören, was in der Welt los ist“, sagt die 12-Jährige zu ihren ausgewählten Symbolen.

Wir bedanken uns bei Ulrike Paas, evangelischer Pressedienst, für die Überlassung ihres leuchtenden Textes.